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Liebe Stille

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Nehmen wir einmal an, eine Göttin und ein Gott hätten sich jenseits von Raum und Zeit geliebt und mit einander vereinigt. Und es wäre in diesem göttlichen Höhepunkt – wenn einer im höchsten Schweigen des anderen ruht – der Same des Universums entstanden. Dann wäre dieses Universum aus Liebe und Stille geboren. Und dann würde dieses Universum von Sekunde zu Sekunde hin zur göttlichen Größe seiner Schöpfer heranwachsen.  Wie ich zu diesem Bild komme? Weil Liebe und Stille ein Zwillingspaar sind. Die Liebe in mir kann nicht wachsen, wenn sie erschlagen wird von einem lauten Alltag, von einem innerem Lärm aus Vorwürfen und Bewertungen, aus Tun-Müssen und Haben-Wollen. Erst wenn Ruhe einkehrt und sich der Blick nach innen wendet, und oft genügt dafür eine Minute, dann vernehme ich auch die Stille hinter der Stille, die man auch als den Gesang des Universums bezeichnen könnte.  Umgekehrt kann die Stille in mir keine Gestalt gewinnen ohne den Nährboden der Liebe. Denn die ...
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Der Regen hat aufgehört, die Wolken sind weggezogen, Und der Himmel ist wieder klar. Wenn dein Herz rein ist, Dann sind alle Dinge deiner Welt rein. Gib diese vergängliche Welt auf, gib dich selbst auf. Dann werden der Mond und die Blumen Dir den Weg weisen. (Taigu)

Es bleibt der Ozean

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Ich nenne ES gerne die Stille, weil ES mir so am zugänglichsten ist. Und weil ES sich so den Ismen entzieht, dem Katholizismus, dem Protestantismus, dem Buddhismus, dem Islamismus und und und. Willigis Jäger hat mir in diesem Zusammenhang weitergeholfen. Wer ihn noch nicht kennt: Er ist weit mehr als ein Geheimtipp. Die Weite und Tiefe seines Denkens zeigt er mal wieder in seinem Interview für die Zeitschrift evolve unter dem Titel: Es bleibt der Ozean Ein Gespräch mit Willigis Jäger über die Radikalität der Seinserfahrung

In der Mitte liegt die Stille

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Die Stille liegt in der Mitte. Was sich zunächst einmal stimmig anhört, eröffnet die kniffelige Frage: Worauf bezieht sich diese „Mitte“? Eine Antwort könnte lauten: auf mich, auf meine Mitte, auf die Mitte, um die herum ich mich bewege wie ein Planetensystem um die Sonne, wie Elektronen um den Zellkern. Dann aber ist diese Mitte, aus der die Stille wächst, auch die Mitte der Welt, ja des Universums. Dann ist sie auch die Mitte des Alles und des Nichts. Und die Mitte von Dir. So ersetzt ein Abstraktum das nächste und führt ins Geahnte und zugleich Ahnungslose. Im Alltag hilft mir das nur weiter, wenn ich mir eine Brücke schlage hin zu dieser Wahrnehmung der Mitte und damit hin zur Entstehung der Stille. Das kann gelingen in einem Raum, den ich als Intuitionsraum bezeichnen möchte. Ihn betrete ich, indem ich zunächst einmal auf den Anspruch auf Wahrheit verzichte, indem ich mich risikobereit ins Nichtwissen begebe und an diesem Punkt emotio und ratio in mir zusammenführe, übe...

Mehr Stille heißt auch mehr Liebe

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Es gibt eine verblüffende Gleichung: je mehr Stille in uns einkehrt, desto liebesfähiger werden wir. Dafür gibt es einen einfachen Grund:   In der Stille wird uns unsere eigene Quelle bewusst. Wie wir die nennen – Natur, Geheimnis, Schöpfung, Gott, Tao – ist letztlich gleich gültig. Und das Wesen dieser Quelle ist, dass sie kreativ sein will, sprudeln möchte. Aus ihr entspringt alles. Deshalb wird sie oft auch mit der Liebe verglichen, die gleichfalls diesen Impuls zur Entfaltung in sich trägt und wie alles andere dieser Quelle entspringt. Unser Leben freilich ist alles andere als still. Seit unserer Geburt werden wir eingedeckt mit Gedanken, Ideen, Glaubenssätzen, Hoffnungen, Ängsten, Zwängen. Je mehr wir davon in uns beherbergen und vor allem: je mehr wir uns damit identifizieren, desto mehr verstellen sie uns den Zugang zur Quelle. Je mehr wir davon lassen können, je mehr wir diesen Zusammenhang begreifen, desto stiller wird es in uns. Und desto mehr Liebe können wi...
Auf dem spirituellen Weg können wir nichts erreichen, wenn wir uns anstrengen. Erweitern wir besser unsere Empfänglichkeitsanlage. Nicht das Tun sondern das Lassen ist der Weg. Höre, spüre, lausche in die Stille hinter der Stille. Lass Gedanken, Gefühle und alle Erscheinungen vorbeiziehen, bis da nur noch reines Gewahrsein ist. Willigis Jäger

Fühlen, was ist

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Fühlen, was ist fühlen, was ist. fühlen, was wirklich ist. nicht mehr meinen und sein scheinen und erklären, was ist. fühlen, was wirklich ist, was jetzt ist, wo es zwickt und zwackt annehmen ... zur kenntnis nehmen  und dem folgen in liebe, dem was ist, was jetzt ist, nur was jetzt ist: die sonne scheint, die luft ist klar, die radieschen keimen . so simpel, so einfach. atmen, riechen, schmecken, sein tagwerk sein.  Eideen mit Amaí [Foto: pixabay_stux]