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Ohne Stille: nichts zu hören

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Manche Banalitäten muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Je größer der Lärm, desto weniger hört man. Und noch genauer: Je größer der Lärm in mir, desto weniger höre ich. Kann ich, darf ich, sollte ich den Satz umkehren: Je weniger Lärm in mir, desto mehr höre ich? Ja, so ist es. Und er lässt sich zuspitzen: Erst in der Stille höre ich wirklich. Was fange ich mit dieser Erkenntnis an? Es könnte mir beispielsweise auffallen, dass es in mir lärmt. „Es“ – das sind die Erinnerungen, Einschätzungen, Befürchtungen, Bewertungen, Sorgen, Ängste, Hoffnungen, Begehrlichkeiten und Begehren und so viel mehr. Sie sind wie durcheinanderschreiende Kinder an einem Kindergeburtstag: Jedes Kind für sich ist ernstzunehmen, aber als Teil des Geschreis schwer auszuhalten. Von der Wahrnehmung dieses Chaosgetöns in mir ist es nicht weit zur Wahrnehmung, dass es wenige, seltene Momente gibt, in denen Stille einkehrt (oder wenigstens der Lärm nachlässt) und ich plötzlich die Uhr ticken höre od