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Es werden Posts vom Januar, 2016 angezeigt.

Ins Geheimnis

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Der Raum der Stille ist keine Illusion. Alle Räume münden,  einmal in ihrem Kern wahrgenommen, im Raum der Stille. Stille ist der einzige hörbare Ton in uns. In ihm erklingt die Schöpfung, das Universum, die eigene Lebensquelle. Und die Todesmahnung, wach zu bleiben und lebendig, zugewandt und bereit. Nur durch die Pforte der Stille nähern wir uns dem Geheimnis, die Illusion der Illusion durchschreitend. Oder gar nicht.

Morgennotiz I

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Morgennotiz I was ausbrüten was sich in dir gebären möchte mit allem was du bist in sich selbst entspannen nach innen hinein dem kleinen Keim in dir die Aufmerksamkeit schenken was gerade in dir Wurzeln fasst Eideen, 19.1.16  www.eisvogelblau.blogspot.com

Maros Spur 2

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Nein, der Wind hat keine Stimme, und über den Himmel treiben auch keine Wolkenhirten ihre Schafe. Ja, die Seele ist unermesslich, unmessbar. Sie fügt sich keinem Gehäuse. Lege ich aber mein Ohr ans zitternde Fenster oder an dein bebendes Herz, das dir gestern noch mehr Heimat als Muskel war,  dann höre ich deine feine Stimme sagen:  Ich bin. Ich bin da. Ich bin da mit euch. Das flüstert mir der Wind zu, der nahe, der himmlische Hirtenwind, und wie ich sehe, hast du dich unter die Schäfchen gemischt und die anderen Kinder dort oben. Und winkst mir zu jeden Sommer.

Maros Spur

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Der Schnee schmilzt und ist doch kaum gefallen. Und so schmilzt auch die Wärme unter dem Schnee. Grau ist der Himmel, so grau als könnte da noch mehr kommen. Aber es sind keine Flocken, es ist nur Regen. Regen ... Nichts regt sich mehr. Da ist nur das Bleituch des Himmels; nur dieser lähmende Augenblick und das Seufzen und der stumme Schrei hinter euren Händen, die zusammengewachsen sind wie am Waldrand das frische Sommergesträuch. Hände... Waren so kleine Hände, wie Töne in sanftem Moll, zart wie die Kohlmeisen an der Birke dort drüben, waren so kleine Füße so frisch, so neu, so wunderbar wie eine erste Spur im Schnee. Schnee ... Ach, den Schnee braucht die Erde ja, und, wenn er geht, den Regen, und alle Tränen fließen ins dunkle Meer und alle Augenblicke sinken in die Stille, und jeder Seufzer und jeder Schrei wird zum Ton im großen Akkord des Sterbens und des Lebens. Lebe