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Es werden Posts vom Februar, 2017 angezeigt.

Dieses stille Alaaf

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Karneval, Fasching – ist nicht mein Ding. Und ich kenne viele viele Menschen, denen es ebenso geht und die die Mauern eines Klosters den Karnevalshochburgen vorziehen würden. Wie also selbst der Spaß uns Menschen trennt. Aber ist es nicht die Sehnsucht der Menschen, sich einmal ganz fallen lassen zu dürfen; alle lästigen Verstrickungen des Alltags, und seien sie noch so moralisch oder politisch korrekt, aufgeben zu dürfen; frei zu sein von … Wozu ? Und bin ich ihnen damit nicht doch mehr verwandt, als ich mir eingestehen möchte? Auch ich sehne mich nach dem Ankommen in einem Raum, der mir keinen Sinn, keinen Zweck, keine seelische Notdurft mehr aufbürdet, der mich in die Freizeit entlässt, entbunden, entfesselt, entgrenzt … Wohin ? Über die Herkunft der Worte „Helau“ und „Alaaf“ gibt es keine klare Einigung. Eine Erklärung bringt Helau mit einem alten, niederrheinischen Hirtenruf in Verbindung – was so viel heißen würde wie „die Schaafe folgen ihrem Ruf“. Viel besser

Täuschende Töne

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Hätten wir keine Ohren, könnten wir nichts hören (dass man aber auch taub mehr hören kann als viele Menschen zusammen, bewies Beethoven).   Unsere Sinnesorgane weiten also unseren Wahrnehmungshorizont. Doch wenn wir der Illusion erliegen – und das tun wir meistens – dass die Welt da draußen völler Töne sei, verwandelt sich unser Hörorgan in ein Täuschungsorgan. Beinahe alles da draußen ist nämlich tonlos. Die Grashalme und Gänseblümchen, die Haselsträucher und Eschen wachsen still vor sich hin, wir hören sie nicht, es sei denn, der Wind streicht wie ein Harfenspieler über ihre grünen Saiten. Jeder Kiesel ist tonlos, jeder Stein, jedes Sand- und Staubkörchen, jede Straßenlaterne, jedes Haus, jedes Buch, jede Tastatur und jeder dieser Buchstaben. Man könnte das als Mangel erfahren, doch tatsächlich ist jede dieser einzelnen Tonlosigkeiten eine Chance, die Stille zu erfahren. Wechselt unser Bewusstsein in die Stillewahrnehmung der Dinge, dann finden wir auch einen Zugang zu

Die Schatten-Achtsamkeit

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In diesem Augenblick, da meine Hände und Finger über der Tastatur schweben, ist auch etwas (meist) ganz und gar Unbemerktes im Spiel. Die Schatten meiner Hände und Finger. Sie bewegen sich ebenso emsig beim Schreiben, aber im Gegensatz zu meinen Fingern auf den Tasten hinterlassen sie keine Spur, keine Tonspur, nichts.  Schatten-Achtsamkeit ist eine wunderbare und ganz einfache Methode, in die eigene, verloren gegangene Stille zu finden. Was auch immer ich tue: Mein Schatten begleitet mich. Er ist so etwas wie mein Stille-Double, das ich ständig bei mir habe, aber in aller Regel missachte.  Wenn spirituell orientierte Menschen von ihrem Schatten sprechen, meinen sie die Persönlichkeitsanteile, die noch nicht (aus welchen Gründen auch immer) das Licht des Bewusstseins erblickt haben. Sie sprechen dann regelrecht von „Schattenarbeit“. Ist eine durchaus gute und sinnvolle Sache. Nur wie komme ich an etwas heran, das mein Ego so sorgfältig vor mir versteckt? Schatten-Achtsam