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Das Versprechen des Nichts

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"Ich wende mich einem besseren Beischläfer zu, einem erfahreneren, einem, der meiner Herausforderung gewachsen ist. Ich werde das Nichts umarmen und in meinen Schoß ziehen, und es wird mich nicht enttäuschen, da es unendlich ist." (Die Hurenkönigin, aus der Geschichte "Der Bordellpalast" in Michael Endes Geschichtensammlung "Der Spiegel im Spiegel")

Stille - als Fotowettbewerb

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Ungewöhnlich: Der Fotoclub Waldkirchen hatte sich "Stille" als Wettbewerbsthema ausgesucht. Dass dabei dieses Thema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wurde, versteht sich. Und es ist eine nette Stilleübung, darüber nachzudenken: Was hat sich der Fotograf wohl dabei gedacht? Hier der Link zu den Fotos.

Stille - Meditation übers Örtchen

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Man spricht vom "Stillen Örtchen" - zwar kein gebräuchlicher Ausdruck, doch noch nicht ganz aus dem Sprachbewusstsein gelöscht. Gefährdet aber zweifellos in Zeiten, in denen einen das Smart- phone überall hin begleitet und es uns mit Filmchen bespielt, während wir uns enterologisch erleichtern. Ist das "Stille Örtchen" aber ein Ort für einen Blog wie diesen? Ich meine ja, denn dem meditativen Menschen, zumal dem zenumwehten, sollte nichts Menschliches fremd sein. Und noch mehr: In einem hektischen Alltag kann tatsächlich am Örtchen ein erster Eindruck von Stille entstehen, wenn einmal für ein paar Minuten Ruhe einkehrt. Deshalb auch der kostbare Rat, es einmal ohne Klolektüre zu versuchen, ganz bei sich zu bleiben und hinzuatmen zu dem, was da aus einem herraus will; ganz beim Leib sein in seiner banalsten Form. Es gibt eine buddhistische Meditation, die Mönchen rät, sich eine reizvolle Frau in Fällen fleischlicher Versuchung als einen von Würmern zersetzten...

Ins Geheimnis

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Der Raum der Stille ist keine Illusion. Alle Räume münden,  einmal in ihrem Kern wahrgenommen, im Raum der Stille. Stille ist der einzige hörbare Ton in uns. In ihm erklingt die Schöpfung, das Universum, die eigene Lebensquelle. Und die Todesmahnung, wach zu bleiben und lebendig, zugewandt und bereit. Nur durch die Pforte der Stille nähern wir uns dem Geheimnis, die Illusion der Illusion durchschreitend. Oder gar nicht.

Morgennotiz I

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Morgennotiz I was ausbrüten was sich in dir gebären möchte mit allem was du bist in sich selbst entspannen nach innen hinein dem kleinen Keim in dir die Aufmerksamkeit schenken was gerade in dir Wurzeln fasst Eideen, 19.1.16  www.eisvogelblau.blogspot.com

Maros Spur 2

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Nein, der Wind hat keine Stimme, und über den Himmel treiben auch keine Wolkenhirten ihre Schafe. Ja, die Seele ist unermesslich, unmessbar. Sie fügt sich keinem Gehäuse. Lege ich aber mein Ohr ans zitternde Fenster oder an dein bebendes Herz, das dir gestern noch mehr Heimat als Muskel war,  dann höre ich deine feine Stimme sagen:  Ich bin. Ich bin da. Ich bin da mit euch. Das flüstert mir der Wind zu, der nahe, der himmlische Hirtenwind, und wie ich sehe, hast du dich unter die Schäfchen gemischt und die anderen Kinder dort oben. Und winkst mir zu jeden Sommer.

Maros Spur

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Der Schnee schmilzt und ist doch kaum gefallen. Und so schmilzt auch die Wärme unter dem Schnee. Grau ist der Himmel, so grau als könnte da noch mehr kommen. Aber es sind keine Flocken, es ist nur Regen. Regen ... Nichts regt sich mehr. Da ist nur das Bleituch des Himmels; nur dieser lähmende Augenblick und das Seufzen und der stumme Schrei hinter euren Händen, die zusammengewachsen sind wie am Waldrand das frische Sommergesträuch. Hände... Waren so kleine Hände, wie Töne in sanftem Moll, zart wie die Kohlmeisen an der Birke dort drüben, waren so kleine Füße so frisch, so neu, so wunderbar wie eine erste Spur im Schnee. Schnee ... Ach, den Schnee braucht die Erde ja, und, wenn er geht, den Regen, und alle Tränen fließen ins dunkle Meer und alle Augenblicke sinken in die Stille, und jeder Seufzer und jeder Schrei wird zum Ton im großen Akkord des Sterbens und des Lebens. Lebe...