Stille ist ein Verstärker
Stille ist
ein Verstärker. Schon ein fallender Wassertropfen kann in der Stille laut
werden, um wie viel mehr erst eine tickende Uhr. So wie die Stille im Außen unsere
Wahrnehmung von Geräuschen verstärkt, so intensiviert sie auch unsere innere
Aufmerksamkeit.
Gerade
deshalb hat sie diese Doppelfunktion beim Weg in die Meditation.
Sie
erschwert ihn, denn durch sie werden unsere kleinen und großen seelischen
Pathologien hörbar, unsere irrationalen Ängste, unsere Lüste und Begierden und
eben die ganze Affenhorde in Herz und Hirn. Die Stille zwingt zur
Selbsterkenntnis, die der Alltagslärm unseres Egos sonst überdeckt: Ja so bin ich.
Und etwas später auf dem Weg vielleicht: Aha, so ist dieses mein Ego, das ich
in der Regel als „ich“ bezeichne.
Sie
erleichtert ihn, denn erst in der Stille wartet die Pforte zur Stille hinter der
Stille. Sie ist der Raum, den selbst die Affen brauchen, um sich durch die
Lianen unseres inneren Dschungels zu schwingen. Und in der Stille scheint
dieses kleine Licht auf, das den Weg weist zum Ende des Tunnels.
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