Offene Türen
Die Affen
im Kopf sind eine beliebte Metapher. Und es ist ja auch etwas Wahres dran.
Realistischer und unserer Lebensform gemäßer wäre freilich eher die „Fußgängerzone
im Kopf“. Dabei muss ich an ein Erlebnis in Amsterdam denken.
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(Foto Pixabay_Bergadder) |
Wir waren
in einer der Haupteinkaufsmeilen unterwegs, um uns Tausende von Menschen. Kein
Stress, es war ja Urlaub und die meisten Menschen schienen so gut drauf wie
wir. Wir hatten nur einen Vorteil: Wir lebten nicht da, wir wohnten nicht da
und waren mit dem Blick des Reisenden oder des Fotografen unterwegs, der sich
für das Neue, das Andere, das Unübliche interessiert. Und siehe da: rechts von
uns war eine große Tür zwischen all diesen Shops, die nicht wie ein Hauseingang
aussah. Sie war größer, irgendwie repräsentativer. Neugierig zog ich am
Türknauf.
Es war eine
Art Schleuse. Hinter der Tür war in ein paar Meter Entfernung eine zweite Tür
zu öffnen. Und diese brachte uns in einen großen, wundervoll stillen Kirchenraum.
Und auf einmal spürten wir, wie laut es da draußen gewesen war, wie verhetzt
und achtlos. Wir setzten uns in eine der Bänke und genossen die Stille. Auch in
mir sind diese besonderen Türen vorhanden, ständig, auch jetzt, laden sie mich
ein, sie zu öffnen, durch die Schleuse von ein paar achtsamen Atemzügen zu
gehen und mich auf einer der Bänke in der inneren Stille niederzulassen. Es ist
SO EINFACH.
Eigentlich.
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