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Heimwärts

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Abwärts. Ich verlasse das Haus. Vorüber an Müsli und Rosen. Ein letztes Brot in der Tasche, kein Hut und unbedeckt. Die Straße ist kinderlos, der Himmel weiter als gestern und tief und blau. Ich bleibe in Bewegung. Wie den Wolken und Schmetterlingen ist mir Heimat das Heimatlose. Ich gehe. Verharrend im Schritt und wohnend im Vorwärts. Es ist helllichte Nacht. Die Stadt zieht vorbei. Vierrädrige Karawane der Hoffnung. Alle Ampeln auf Rot. Alle Einkäufe gemacht, alle Schlüssel in den Fluss geworfen. Die Straßenlaternen flackern unentschieden. Die Wälder warten. Die Wiesen sind abgemäht, die Ernten eingebracht. Die Glocken haben ausgeläutet und warten, gelähmt in den Türmen, auf neue Musik. Ich gehe fort. Kein Abschied muss sein, nur ein Lächeln zum Schluss und ein ungemachtes Bett hinter dem offenen Fenster. Die Felder schweigen mir zu, und eine Lerche singt mir Sehnsucht entgegen und Stille . Ich gehe, ich kehre zurück. Ich gehe

Die Sternenpflückerin

Lass deine Träume aufsteigen, aus dem unergründlichen Alleins. Was dein Herz begehrt, liegt nicht offen auf einem Tablett. Seelenteiche sind oft tief oliv und in ihnen kannst du dich erst spiegeln, wenn die Oberfläche ganz still ist. Finde zurück zu deiner Sternenheimat. Lass alles Irdischscheinende los. Erkenne die grösseren Zusammenhänge. Eines Tages blinzelt dich dein Stern an. Und bevor du ihn pflückst, zeigst du auf unendlich viele andere. Und du fängst an, sie zu pflücken, diese Weisheit der Sterne, die dich empfängt, zeigt dir den Weg deiner Seele. Eideen, 3.1.18

Ohne Stille: nichts zu hören

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Manche Banalitäten muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Je größer der Lärm, desto weniger hört man. Und noch genauer: Je größer der Lärm in mir, desto weniger höre ich. Kann ich, darf ich, sollte ich den Satz umkehren: Je weniger Lärm in mir, desto mehr höre ich? Ja, so ist es. Und er lässt sich zuspitzen: Erst in der Stille höre ich wirklich. Was fange ich mit dieser Erkenntnis an? Es könnte mir beispielsweise auffallen, dass es in mir lärmt. „Es“ – das sind die Erinnerungen, Einschätzungen, Befürchtungen, Bewertungen, Sorgen, Ängste, Hoffnungen, Begehrlichkeiten und Begehren und so viel mehr. Sie sind wie durcheinanderschreiende Kinder an einem Kindergeburtstag: Jedes Kind für sich ist ernstzunehmen, aber als Teil des Geschreis schwer auszuhalten. Von der Wahrnehmung dieses Chaosgetöns in mir ist es nicht weit zur Wahrnehmung, dass es wenige, seltene Momente gibt, in denen Stille einkehrt (oder wenigstens der Lärm nachlässt) und ich plötzlich die Uhr ticken höre od

Ein Dom der Stille: Basilica Sagrada Familia

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Sie heißt "Basilica Sacrada Familia", steht in Barcelona und soll zum 100. Geburtstag ihres geistigen Schöpfers fertig gestellt sein. DANN ABER VIELLEICHT MIT EINEM NEUEN VERSTÄNDNIS:  Nicht mehr die christliche hl. Familie, sondern eine Gotteshaus für alle Weltreligionen, das gekrönt wird von der Einsicht, dass hinter dem Vielen das undefinierbare Eine steht. Vielleicht also ein Dom des Schweigens. Und eine Kirche der Heiligen Menschheitsfamilie auf ihrem Heimatplaneten Erde. Groß genug für eine solche Vision wäre sie.

Der Reichtum des Universums

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Der Reichtum des Universums steht allen zur Verfügung, nur nicht ganz so simpel, wie sich das manche vorstellen: Einfach wünschen und alles kommt zu mir. Deepak Chopra sieht das ein wenig anders: "The affluence of the universe - the lavish display and abundance of the universe - is an expression of the creative mind of nature. The more tuned in you are to the mind of nature, the more you have access to its infinite, unbounded creativity. But first, you have to go beyond the turbulence of your internal dialogue to connect with that abundant, affluent, infinite, creative mind. And then you create the possibility of dynamic activity while at the same time carrying the stillness of the eternal, unbounded, creative mind. This exquisite combination of silent, unbounded, infinite mind along with dynamic, bounded, individual mind is the perfect balance of stillness and movement simultaneously that can create whatever you want. This coexistence of opposites - stillness and dyn

Matthieu Ricard

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Wer sich für moderne - und traditionelle - Meditation interessiert, kommt an Matthieu Ricard kaum vorbei. Er hatte eine glänzende Karriere als Molekularbiologe und Genetiker vor sich, entschied sich aber, buddhistischer Mönch zu werden. Was soll ich sagen: anhören - staunen - nachmachen: Noch lebe ich ja :-)